(erschienen in: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jahrbuch 2000, Berlin 2001)
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademienvorhaben
Sitzland: Berlin
Adresse: Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Tel.: 0 30 - 20 3 70 478
Projektleiter: Prof. Dr. Wolfgang Schenkel
Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Stephan J. Seidlmayer
Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter:
Dr. Adelheid Burkhardt, Dr. Stefan Grunert, Dr. Ingelore Hafemann, Prof. Dr. Walter Friedrich Reineke
Aus Mitteln der Thyssen-Stiftung: Dr. Marianne Eaton-Krauss
Aus Mitteln der DFG: Elka Windus-Staginsky, M.A.; Yaser Sabek, M.A.; Doris Topmann (ab 1. März 2000)
Im Jahr 2000 wurde das Corpus ägyptischer Texte um ca. 25.000 Textwörter vermehrt. Erfaßt wurden u.a. Texte aus Elitegräbern des Alten Reiches, Ächtungstexte und Gefäßaufschriften. Die Arbeit an einem Programm zur Unterstützung der Texteingabe in die komplexe Datenbankstruktur wurde im Kern abgeschlossen. Ebenso wurden Werkzeuge zur Recherche im Textcorpus und zur Darstellung der gewonnenen Ergebnisse (u.a. ein Programm zur phrasen- bzw. teilphrasenbezogenen Recherche sowie ein Programm zur Kollokationsanalyse) fertiggestellt. Die Darstellung des Textcorpus in einem plattformunabhängigen Format (XML) zum Datenaustausch und zur langfristigen Sicherung des Materials wurde ausgearbeitet.
Die lexikalische Datenbank wuchs um ca. 300 Einträge. Die formale Redaktion des ca. 36.000 Einträge umfassenden lexikalischen Thesaurus wurde zu ca. 1/3 durchgeführt; die parallel dazu unternommene, eingreifende inhaltliche Bearbeitung wurde zu ca. 15% abgeschlossen.
Nachdem die Förderung durch die Heckmann-Wentzel-Stiftung für die Erarbeitung einer englischen Version des lexikalischen Thesaurus mit April ausgelaufen war, konnte die Arbeit dank einer Zuwendung der Thyssen-Stiftung Mitte August wiederaufgenommen werden. Mittlerweile ist die Arbeit zu ca. 45% des Gesamtbestands geleistet.
Die lexikalische Erschließung des Digitalisierten Zettelarchivs durch eine Indexdatei schreitet dank der fortgesetzten Förderung durch die DFG laufend voran und ist nunmehr zu 73% abgeschlossen. Um die erweiterten Navigationshilfen, die das verbesserte Anzeigeprogramm bietet, ganz zum Tragen zu bringen, wurde eine Datei der Gliederungskarten des Archivs angelegt. Bislang wurden ca. 32.000 Gliederungskarten (ca. 35% des Gesamtbestands) abgeschrieben und zur Verfügung gestellt.
Durch die Unterstützung der DFG konnte die Erstellung einer deutschen Übersetzung der altägyptischen Sargtexte zur Ergänzung der Textdaten des Tübinger Sargtextprojekts in Angriff genommen und zu ca. 1/3 des zu übersetzenden Textvolumens bewältigt werden. Dieses Material wird in Verbindung mit dem Textcorpus des Projekts Altägyptisches Wörterbuch zur Konsultation verfügbar sein. Die flexible Integration der Sargtextdaten in den Datenbank- und Abfragekontext des Projekts wurde gemeistert.
Zum 1. Januar 2000 nahm eine neubegründete Arbeitsstelle der Mainzer Akademie der Wissenschaften in Würzburg die Arbeit an der Erstellung eines Corpus demotischer Texte auf. Dazu wurden die in Berlin entwickelten Erfassungsprogramme installiert, und der zuständige Bearbeiter wurde in die Handhabung des Programms und in die gültigen Erfassungsprinzipien eingewiesen. Im Laufe des Jahres schloß sich auch ein Projekt an der Universität Bonn zur Erfassung des altägyptischen Totenbuches den Arbeitsverfahren des Projekts Altägyptisches Wörterbuch an.